Im vergangenen Frühjahr übermittelte der scheidende Minister Schouten die Szenariostudie zur Kälberkette an das Repräsentantenhaus. Darin kündigte Schouten an, dass das Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums in den kommenden Jahren Pilotprojekte unterstützen wird, um in der Praxis nachhaltigere Initiativen für die derzeitige Kälberkette im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Skalierbarkeit und Ertragskraft zu testen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der längeren Verweildauer neugeborener (Bullen-)Kälber im Betrieb oder auf kurzen Ketten.
Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierschutzes Im Milch- und Kälbersektor wurden in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Gesundheit der Kälber zu verbessern. Trotz dieser Maßnahmen hält das Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität es für dringend erforderlich, die Kälberhaltung nachhaltiger zu gestalten. Die von der scheidenden Ministerin Schouten in diesem Frühjahr angekündigte Szenariostudie soll dazu beitragen, Systemänderungen zur Verbesserung der Tiergesundheit und des Tierschutzes in der Kälbermast zu erreichen. In der Studie wurden drei Szenarien entwickelt: 1. Loyal gegenüber der lokalen Bevölkerung In diesem Szenario arbeiten Kälbermäster und Milchviehhalter aus ihrer eigenen Region eng zusammen (kurze Kette). In diesem Szenario werden die Sammelstellen nicht mehr genutzt. Die Kälbertransporte nehmen ab, ebenso die Anzahl der Kälber-Kälber-Kontakte. 2. Maximale Integrität Im zweiten Szenario bleiben die Kälber bis zum Alter von 3 Monaten auf dem Milchviehbetrieb. Danach gehen die Kälber zu einem Kälberveredelungsbetrieb. Milchviehhalter und Integrations-/Kälbermastbetrieb können sich für eine enge Zusammenarbeit entscheiden, indem sie z. B. gemeinsam den Zuchtbullen auswählen und dem Milchviehhalter eine höhere Vergütung zahlen, wenn er ein gesundes Kalb liefert. 3. Zuhause und glücklich Im letzten Szenario bleiben die Kälber bis zur Schlachtung beim Milchviehhalter. Die Kälber kommen nicht mit Rindern aus anderen Betrieben in Kontakt, und der Milchviehhalter trägt die volle Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere. In diesem Szenario ist der Auslauf/Weidegang optional. Die Ausarbeitung der Szenariostudie wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Derzeit wird an einem Subventionsprogramm und an den Voraussetzungen für den Start von Pilotprojekten und die finanzielle Unterstützung von Betrieben, die daran teilnehmen, gearbeitet. Laut der scheidenden Ministerin Schouten wird die Entwicklung neuer Konzepte für die Kälbermast noch mehrere Jahre dauern. Sie betonte, sie wolle mit ihrem Programm für nachhaltige Viehwirtschaft dazu beitragen, den Markt für nachhaltiges Kalbfleisch zu stimulieren, die finanzielle Schlagkraft der nachhaltigen Landwirte zu erhöhen, die Vorschriften kohärenter zu gestalten und das Wissen über Nachhaltigkeit zu erweitern und zu verbreiten. Kälber- und Milchwirtschaftliche Ketten äußern Bedenken Die Kälber- und Milchviehhalterketten, an denen u.a. LTO, NAJK, SBK und NZO beteiligt sind, haben sich besorgt über die Ausarbeitung der Pilotprojekte geäußert und darauf hingewiesen, dass die extremen Szenarienstudien weit von der Praxis der Landwirte entfernt sind. Sie betonen, dass ein ausreichendes Einkommen für den Landwirt der Schlüssel zum Wandel ist. Deshalb wollen die Ketten in einen Dialog mit dem Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität (LNV) treten, um die Nachhaltigkeit der Sektoren mit Realismus zu diskutieren. Quellen: Kamerbrief über Scenariostudie Kalverketen - Kamerstuk - Rijksoverheid.nl https://www.rijksoverheid.nl/documenten/rapporten/2021/05/18/scenariostudie-kalverketen Sector heeft zorgen over reactie minister op haar scenariostudies Kalverhouderij - LTO https://www.nieuweoogst.nl/nieuws/2021/05/18/ingrijpende-scenarios-kalverhouderij-nu-officieel https://veeteelt.nl/nieuws/minister-trekt-10-miljoen-uit-voor-pilots-verduurzaming-kalverhouderij